Übersicht über die nationalen und internationalen Forschungsinfrastrukturen
Angesichts der zunehmend multidisziplinären Forschungsprojekte und der fortschreitenden technologischen Entwicklung steigt der Bedarf an nationalen und internationalen leistungsstarken und zugänglichen Forschungsinfrastrukturen in allen wissenschaftlichen Bereichen.
In der Schweiz fällt der Bau und Unterhalt der Forschungsinfrastrukturen hauptsächlich in die Zuständigkeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen des ETH-Bereichs. Auf internationaler bzw. europäischer Ebene errichtet und betreibt der Bund in Zusammenarbeit mit anderen Staaten grosse Forschungsinfrastrukturen und beteiligt sich bei international koordinierten Forschungsinfrastruktur-Netzwerken.
Nationale Forschungsinfrastrukturen
Die nationalen Forschungsinfrastrukturen generieren einen wissenschaftlichen Mehrwert in den jeweiligen Fachbereichen und ergänzen die Forschungsaktivitäten an den Hochschulen und im ETH-Bereich. Auf nationaler Ebene unterstützen zahlreiche Akteure diese Forschungsinfrastrukturen: Neben den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des ETH-Bereichs leisten die beiden Forschungsförderungsinstitutionen des Bundes (der Schweizerische Nationalfonds und die Akademien der Wissenschaften Schweiz) und der Bund selber ebenfalls einen Beitrag zur Entwicklung der schweizerischen Forschungsinfrastrukturlandschaft, wobei sie gemäss dem Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG) eine subsidiäre Rolle wahrnehmen. Für weitere Informationen siehe Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung.
Internationale Forschungsinfrastrukturen geben wissenschaftliche und technologische Impulse, die weltweit ausstrahlen. Eine gezielte Beteiligung der Schweiz an internationalen Forschungsinfrastrukturen gilt deshalb als hervorragendes Mittel, um ihre Position im Forschungs- und Innovationsbereich zu stärken. Das FIFG unterscheidet zwei Arten von internationalen Forschungsinfrastrukturen:
- Internationale Forschungsanlagen sind zentralisierte und für externe Nutzerinnen und Nutzer zugängliche Anlagen deren Ziel die Produktion von Forschungsergebnissen ist. Das CERN mit Sitz in der Schweiz ist ein typisches Beispiel. Für weitere Informationen siehe Beteiligung der Schweiz an internationalen Forschungsinfrastrukturen.
- International koordinierte Forschungsinfrastruktur-Netzwerke setzen sich aus nationalen Knotenpunkten zusammen, die auf internationaler oder europäischer Ebene Infrastrukturen und Dienstleistungen bündeln und koordinieren. Die Mehrheit der international koordinierten Forschungsinfrastruktur-Netzwerke mit Schweizer Beteiligung hat die Rechtsform ERIC (European Research Infrastructure Consortium). Für weitere Informationen siehe Beteiligung der Schweiz an Europäischen Forschungsinfrastruktur-Netzwerken.
Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen
Die Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen ist ein Planungsinstrument im Bereich Forschungsinfrastrukturen. Sie wird vom SBFI im Hinblick auf die BFI-Botschaft (Bildung, Forschung und Innovation) alle vier Jahre aktualisiert. Die Schweizer Roadmap gibt einen Überblick zum Stand und den geplanten Entwicklungen von nationalen und internationalen Forschungsinfrastrukturen mit Schweizer Beteiligung in den verschiedenen Forschungsbereichen. Für mehr Informationen siehe Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen.