Nach der beruflichen Grundbildung an die Fachhochschule
Die Berufsmaturität eröffnet Jugendlichen neue Möglichkeiten. Sie verbindet eine berufliche Grundbildung mit erweiterter Allgemeinbildung. Inhaberinnen und Inhaber eines eidgenössischen Berufsmaturitätszeugnisses verfügen dadurch über eine doppelte Qualifikation: Sie haben einen Beruf, sind also qualifiziert, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben und sind befähigt, ein Fachhochschulstudium aufzunehmen. Das eidgenössische Berufsmaturitätszeugnis berechtigt zur Zulassung zur ersten Studienstufe (Bachelor) der Fachhochschulen.
Definition
Eine abgeschlossene erweiterte Allgemeinbildung führt zusammen mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis zur Berufsmaturität.
Bildungswege
Die Berufsmaturität kann auf verschiedenen Wegen erworben werden:
- durch den Besuch des Berufsmaturitätsunterrichts in einem anerkannten Bildungsgangs mit Berufsmaturitätsprüfung
- während einer beruflichen Grundbildung an einer Berufsfachschule, an einer Handelsmittelschule oder in einer Lehrwerkstätte;
- nach einer abgeschlossenen beruflichen Grundbildung als Vollzeitangebot oder berufsbegleitend als Teilzeitangebot.
- schulunabhängig anlässlich der eidgenössischen Berufsmaturitätsprüfung nach einer abgeschlossenen beruflichen Grundbildung.
Der Berufsmaturitätsunterricht wird von rund 180 Institutionen (mehrheitlich öffentliche und einzelne private Anbietern) angeboten.
Berufsmaturitätsunterricht
Der Berufsmaturitätsunterricht - mindestens 1440 Lektionen resp. 1800 Lernstunden - umfasst für alle Ausrichtungen die folgenden drei Bereiche:
- Grundlagenbereich
- Schwerpunktbereich
- Ergänzungsbereich
Für interdisziplinäres Arbeiten sind 10% der Lektionen resp. der Lernstunden vorgesehen.
Ausrichtungen der Berufsmaturität
Fünf Ausrichtungen der Berufsmaturität bündeln das Angebot an Fächern des Berufsmaturitätsunterrichts. Die entsprechenden Bildungsgänge bereiten die Lernenden auf die mit ihrem Beruf (EFZ) verwandten FH-Fachbereiche vor. Sofern es für die Vorbereitung auf einen FH-Fachbereich inhaltlich notwendig ist, werden die Lerngebiete und fachlichen Kompetenzen für spezifische Fächer innerhalb der Ausrichtungen zusätzlich differenziert.
Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der mit dem Beruf (EFZ) verwandten FH-Fachbereiche auf die fünf Ausrichtungen der Berufsmaturität.
Die Ausrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen umfasst zwei Typen, den Typ «Wirtschaft» und den Typ «Dienstleistungen». Sie unterscheiden sich hauptsächlich im Anforderungsniveau in den Fremdsprachen.